- Mainzer Becken
- Mainzer Bẹcken,der nördlichste Teil des Oberrheinischen Tieflandes, ein im Tertiär im Anschluss an die Bildung des Oberrheingrabens entstandenes Senkungsfeld, im Nordwesten vom Rheinischen Schiefergebirge, im Südwesten vom Pfälzer Bergland umrahmt, im Süden und Osten ohne scharfe Grenze in den Oberrheingraben übergehend.Der vortertiäre Untergrund des Mainzer Beckens besteht vorwiegend aus Ablagerungen des Rotliegenden (Nahemulde der variskischen Saar-Saale-Senke). Im Verlauf des Unter- und Mitteloligozäns drang das Meer in das Mainzer Becken und hinterließ eine Vielfalt von versteinerungsreichen Ablagerungen (Rupelton, Schleichsand). Infolge der Landnähe sind die Schichten weitgehend brackisch-limnisch ausgebildet (oberoligozäne Cyrenenmergel mit Braunkohlenlagern). An der Grenze Oligozän/Miozän wurde das Mainzer Becken nach erneuten Meeresvorstößen (Cerithienschichten) endgültig ausgesüßt und im Verlauf des Miozäns landfest (Corbicula- und Hydrobienschichten; obermiozäne Dinotheriensande, Ablagerungen des Urrheins). Im Pliozän und Pleistozän kamen Flussschotter, Flugsande und Löss zur Ablagerung. Das Mainzer Becken wurde Hebungsgebiet, während das Rhein-Main-Mündungsgebiet, als Teil des Oberrheingrabens, seine Senkungstendenz bewahrte. Auf dem Löss sind bei trockenwarmem Klima, v. a. im Rheinhessenen Hügelland, gute Böden entstanden, besonders für Wein, Obst, Weizen und Zuckerrüben.
Universal-Lexikon. 2012.